Programm und Tickets

Marion Poschmann – „Die Winterschwimmerin“
Lesung & Gespräch // druckfrisch
Moderation: Stefanie Jaksch
29.04.2025, 19:00 Uhr, Bibliothek Traun, Bahnhofstraße 21, 4050 Traun
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Bibliothek Traun
Fotocredit:
Marion Poschmann©Heike Steinweg
Die Winterschwimmerin
Verslegende
Thekla schwimmt in offenen Gewässern, auch bei eisigen Temperaturen. Sie versteht es als ganzkörperlichen Erkenntnisprozess und versucht in der winterlichen Landschaft sich selbst und dem Verhältnis von Leib und Seele, Natur und Geist auf den Grund zu gehen. Während sie in das atemberaubend klare Wasser eintaucht und mit der Gewalt der Kälte umgeht, findet sie zu einem Gefühl von Freiheit und Autonomie. Dann begegnet sie einem entlaufenen Tiger.
Marion Poschmann erzählt mit poetischem Schwung von Spannung und Glück einer außergewöhnlichen Naturerfahrung. Von der Lust, sich selbst zu überwinden, ungeahnte Fähigkeiten zu entdecken und das Unmögliche möglich zu machen. Im kunstvollen sprachlichen Ausdruck verschmelzen zeitgenössische Milieustudie und wundersame Legende, spielerisch leichte und streng gebundene Verse gipfeln in einer modernen Adaption des Leichs, des mittelalterlichen, virtuos gereimten Meistergedichts.
Marion Poschmann, wurde in Essen geboren und lebt heute in Berlin. Für ihre Lyrik und Prosa wurde sie mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bremer Literaturpreis 2021 für ihren Lyrikband Nimbus und im selben Jahr mit dem WORTMELDUNGEN-Literaturpreis. Zuletzt erhielt sie 2023 den Joseph-Breitbach-Preis für ihr Gesamtwerk.
Quelle: www.suhrkamp.de

Nathalie Rouanet – „Indienrot“
Minu Ghedina – „Am Rande das Licht“
Lesungen & Gespräche //
Autor:innen im Gespräch
09.05.2025, 19:30 Uhr, Öffentliche Bibliothek Grieskirchen - LESEFLUSS AM GRIES, Uferstraße 14, 4710 Grieskirchen
Tickets - Nathalie Rouanet - Minu Ghedina
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Bibliothek Grieskirchen.
Fotocredit:
Nathalie Rouanet©Maria Noisternig
Minu Ghedina©Privat
Indienrot
Sie wurde als »indische Frida Kahlo« verehrt und führte ein kurzes, ausschweifendes und selbstbestimmtes Leben: Amrita Sher-Gil (1913–1941) hat nicht nur ein umfangreiches bildnerisches Werk geschaffen, sie ist auch heute noch Vorbild für viele junge Frauen und Künstler:innen in Indien.
Nathalie Rouanet nähert sich Amritas Leben und ihren prägenden Momenten. Sie erzählt von Amritas Kindheit in Budapest und im nordindischen Punjab, von Begegnungen mit ungarischen Roma und deren Einfluss auf ihre Malerei, von Amritas Zeit in Paris, die ihre künstlerische und sexuelle Identität geprägt hat, und von ihren Reisen durch den Subkontinent sowie von ihrem Interesse für alte indische Kunst, die sie mit der Farb- und Formgebung der Pariser Avantgarde kombinierte. Ein schillernder, sprachgewaltiger Roman, in dem sich die Persönlichkeit und die intensiven Farben der Amrita Sher-Gil widerspiegeln.
Nathalie Rouanet, 1966 in Frankreich geboren, lebt und arbeitet seit 1990 in Wien. Sie ist Autorin, Übersetzerin für Film, Theater und Literatur und tritt unter dem Namen Ann Air als Slammerin auf. Doktorat der Germanistik und Romanistik an der Universität Wien. Diplomstudium der Deutschen Philologie an der Universität Toulouse. Zahlreiche Stipendien und Förderpreise. Ihr Roman »Rouge indien« ist 2023 im Pariser Verlag Perspective cavalière erschienen.
Quelle: www.editionatelier.at
Am Rande das Licht
Etwas werden, etwas sein: ein Coming-of-Age-Roman übers Loslassen, Abspringen und Festhalten.
„Die Lust und die Wehmut in einem und schwer einzuordnen und zu begreifen.
Weil sie die eine Antwort versäumen zu der Frage, wohin man gehört.“ (Auszug)
David hat ein siegessicheres Vorbild: Jene überwältigende Statue aus Marmor, die seit Jahrhunderten die Menschen fasziniert. Als auch er in Florenz an der Hand seines Vaters vor dem Kunstwerk Michelangelos steht, weiß er, dass es nicht einfach werden wird. Von der Stärke, die David zugesprochen wird, spürt er selbst nicht viel.
Wo fing es an? Um diese zentrale Frage kreist der Roman, der die Geschichte eines Suchenden erzählt. Als Kind sucht David seine Stärke im Wald, während er sich mit dem Großvater um Tiere und den Baumbestand kümmert. Als Heranwachsender sucht er seinen Widerstand in den Kunstwerken, die er mit dem Vater in dessen Museum betrachtet. Er will Künstler werden, beginnt ein Studium der Bildhauerei und scheitert an den eigenen Anforderungen, verliebt sich und wird verlassen, reist ans andere Ende der Welt und findet Briefe, deren Geheimnisse zu einer schmerzlichen Erfahrung werden, die alles infrage stellen.
Im Licht des zu Ende gehenden Jahres erzählt sich Davids Geschichte neu und gibt endlich Antworten.
Minu Ghedina, geboren 1959 in Klagenfurt, aufgewachsen in Innsbruck. Studierte Germanistik und Schauspiel. Nach mehreren Jahren Arbeit an verschiedenen Theatern und beim Film Studium der Bildhauerei bei Alfred Hrdlicka an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Ausstellungen im In- und Ausland. Ihr Stück „Essiggurken“ erhielt eine Förderung der Stadt Berlin und wurde dort aufgeführt. Ihre Gedichte erschienen in Literaturzeitschriften. Hilde-Zach-Förderstipendium der Stadt Innsbruck 2020 für den Beginn ihres Debütromans „Die Korrektur des Horizonts“ und Anerkennungspreis des 17. Kärntner Lyrikpreises 2024 für unveröffentlichte Gedichte.
Quelle: www.omvs.at

Ilija Trojanow – „Das Buch der Macht“
Lesung & Gespräch // druckfrisch
Moderation: Winfried Kronsteiner
15.05.2025, 19:30 Uhr, Kulturzentrum d`Zuckerfabrik, Kristein 2, 4470 Enns
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Bibliothek Enns.
Fotocredit:
Ilija Trojanow©Thomas Dorn
Das Buch der Macht
Wie man sie erringt und (nie) wieder loslässt
»Wer straffrei tun kann, was er will, der regiert.« Sallust
In fünfzehn Tagen und Nächten setzt der gebrechliche Wesir des Osmanischen Reiches seinem Neffen und Nachfolger die Strategien des Herrschens auseinander. Das ist der Rahmen für Stojan Michailowskis »Buch für das bulgarische Volk«, entstanden 1897, bis heute unübersetzt. Ilija Trojanow erzählt dieses Großgedicht in seiner eigenen Sprache nach. Und stellt seiner Erzählung einen Chor von Stimmen bedeutender Theoretiker des Herrschens zur Seite. Dazu gehören Klassiker der politischen Weltliteratur aus Persien und dem antiken Griechenland, aus China und Japan, Machiavelli und Shakespeare, ebenso wie Autoren von heute. Entstanden ist so eine Wunderkammer des Nachdenkens über das Wesen der Macht – und darüber, wie wir uns vor ihren Gefahren schützen.
Ilija Trojanow, geboren 1965 in Sofia, Bulgarien, wuchs in Deutschland und Nairobi auf. Von 1984 bis 1989 studierte er Rechtswissenschaften und Ethnologie in München. Dort gründete er den Kyrill & Method Verlag und den Marino Verlag. 1998 zog Trojanow nach Mumbai, 2003 nach Kapstadt, heute lebt er, wenn er nicht reist, in Wien. Seine Romane wie der »Der Weltensammler«, »Macht und Widerstand« und »Tausend und ein Morgen« sowie seine Reisereportagen sind gefeierte Bestseller und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. In der Anderen Bibliothek erschien von ihm: »Nomade auf vier Kontinenten. Auf den Spuren von Sir Richard Francis Burton« (Band 269) und »Durch Welt und Wiese. Reisen zu Fuß« (mit Susann Urban, Band 370).
Quelle: www.aufbau-verlage.de

Nenad Veličković – „Nachtgäste“
Lesung & Gespräch // druckfrisch
Moderation: Petra Nagenkögel
Dolmetschung: Mascha Dabić
16.05.2025, 19:30 Uhr, Markthaus, Marktplatz 9, 4501 Neuhofen/Krems
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Moser und Hager-Architekten-Kanzlei.
Fotocredit:
Nenad Veličković©privat
Nachtgäste
Mit entwaffnendem Humor entlarvt dieses Buch die Logik der Erwachsenenwelt
Maja ist achtzehn Jahre alt, sie sollte Besseres zu tun haben, als in einem Keller zu sitzen und zu schreiben. Aber draußen ist Krieg, ständig kracht es irgendwo, Granaten regnen auf Sarajevo. Und drinnen, im Untergeschoß eines Museums, hat sich eine Notgemeinschaft zusammengefunden, die dem Schrecken trotzt: die vegetarische Mutter mit einem Hang zur Esoterik, die Großmutter und ihr eifersüchtig gehüteter Koffer, der Halbbruder und seine schwangere Frau, die ihre Hypochondrie pflegt, der Vater als Direktor des Museums, zwei Partisanen und der Hund Sniffy. Den Zumutungen ihrer Lage begegnet Maja mit entwaffnendem Humor und Scharfsinn. Und sie nimmt sich auch kein Blatt vor den Mund, wann immer ihr die Erwachsenen mit Worthülsen, Phrasen und Vorurteilen die Welt erklären wollen.
Nenad Veličkovićs gefeierter Roman, vor dreißig Jahren erstmals erschienen, nimmt dem Krieg jede Heroik und setzt seiner Heimatstadt Sarajevo zugleich ein Denkmal. Es ist ansteckend komisch und tief berührend zu sehen, wie sich aus der vermeintlich naiven, offenherzigen Perspektive seiner Hauptfigur der Horror des Krieges in etwas verwandelt, das uns Mut machen kann.
Nenad Veličković, wurde 1962 in Sarajevo geboren, wo er als Autor, Universitätsdozent für Literatur und Publizist noch heute lebt.
Zu seinen Veröffentlichungen zählen mehrere Romane und Erzählbände, einige sind in deutscher, italienischer, ungarischer, mazedonischer, bulgarischer, englischer, polnischer, slowakischer und slowenischer Übersetzung erschienen. Als Initiator, Redakteur und Beiträger hat er an zahlreichen Zeitschriften mitgewirkt, außerdem war er Mitinhaber der Literaturwerkstatt Omnibus. Zuletzt auf Deutsch: »Der Vater meiner Tochter« (2016).
Quelle: www.jungundjung.at

Maria Hofstätter liest GELEBTES UND UNGELEBTES LEBEN: Marie Jahoda
Lesung & Gespräch mit Musik
Moderation: Petra Hartlieb
Lesung von und mit: Maria Hofstätter
Gespräch mit Meinrad Ziegler (Soziologe)
21.05.2025, 19:00 Uhr, Öffentliche Bibliothek Kronstorf, Hauptstraße 58, 4484 Kronstorf
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Bibliothek Kronstorf.
Tickets - Maria Hofstätter liest Marie Jahoda
Fotocredit:
Maria Hofstätter©Hans Kogler
Meinrad Ziegler©Michael Holzer
Inga Lynch©Christina Melassin
Gelebtes und ungelebtes Leben
Inga Lynch, Liedermacherin, begleitet die Lesung musikalisch, über Marie Jahoda spricht Meinrad Ziegler, Soziologe und Mitherausgeber.
Gerade ist die Autobiografie der in Wien geborenen Sozialpsychologin Marie Jahoda (1907-2001) neu erschienen. Jahoda ist weltweit bekannt für ihre Mitarbeit an der Studie Die Arbeitslosen von Marienthal aus den frühen 1930er Jahren, in der besonders die auffallend klare, fast poetische Sprache auffällt.
In ihren Lebenserinnerungen erzählt sie über ihr bewegtes Leben in einem bewegten Jahrhundert, über ihre jüdische Herkunft, über die Beziehung zu ihrer Tochter Lotte, über ihr Leben und Überleben als Widerstandskämpferin gegen das autoritär-faschistische Regime in Österreich sowie über ihre Laufbahn als Sozialforscherin in den USA und England.
Die Autobiografie macht deutlich, wie sehr diese Frau in ihrem Denken und Handeln die historischen Grenzen für einen weiblichen Lebensverlauf überschritten hat. Und sie zeigt, dass es bei Jahoda neben dem gelebten Leben einer mutigen Sozialwissenschaftlerin auch ein ungelebtes Leben als Schriftstellerin gab.
Das Buch: Marie Jahoda. 2024. Rekonstruktionen meiner Leben. Mit einem Essay der Tochter Lotte Bailyn, hrsg. Johann Bacher, Waltraud Kannonier-Finster und Meinrad Ziegler. Wien: Edition Konturen.

Philipp Lepenies – „Souveräne Entscheidungen – Vom Werden und Vergehen der Demokratie“
Lesung & Gespräch // druckfrisch
Moderation: Robert Misik
23.05.2025, 19:00 Uhr, Buchhandlung Kurdirektion, Bahnhofstraße 6, 4820 Bad Ischl
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Buchhandlung Kurdirektion.
Fotocredit:
Philipp Lepenies©Heike Steinweg
Souveräne Entscheidungen
Vom Werden und Vergehen der Demokratie
Wie gelang in England, den USA oder in Frankreich einst der Systemwechsel zur parlamentarischen Demokratie? Welche Gründe führten ihre Befürworter an? Und warum vollzog sich dieser Wandel in Deutschland erst relativ spät?
Um diese Fragen zu beantworten, befasst Philipp Lepenies sich mit Wegmarken der Demokratiegeschichte. Zu seinen Protagonisten zählen die englischen Levellers, der Amerikaner James Madison und der Franzose Abbé Sieyès, Georg Forster in Mainz, Friedrich Jucho in Frankfurt und Hugo Preuß in Weimar. Aus dem Wissen um das Werden der Demokratie lassen sich Erkenntnisse gewinnen, die helfen, sich gegen ihr drohendes Vergehen zu stemmen – in einer Zeit, in der sich der Souverän immer häufiger gegen das System entscheidet, das ihm die höchste politische Macht einräumt.
Philipp Lepenies, geboren 1971, ist Ökonom und Professor für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Seit 2022 ist er zudem Leiter des Forschungszentrums für Nachhaltigkeit am Otto-Suhr-Institut. Im Suhrkamp Verlag ist von ihm erschienen: Joseph Townsend, Über die Armengesetze. Streitschrift eines Menschenfreundes (als Herausgeber, stw 1982), Die Macht der einen Zahl. Eine politische Geschichte des Bruttoinlandsprodukts (es 2673) sowie Verbot und Verzicht. Politik aus dem Geiste des Unterlassens (es 2787).
Quelle: www.suhrkamp.de

Martin Walker – „Déjà-vu“
Lesung & Gespräch // druckfrisch
BUCHCAFÉ MIT MARTIN WALKER
Moderation: wird noch koordiniert
24.05.2025, 14:00 Uhr, Café Malu, Friedhofgasse 1a, 4522 Sierning
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und dem Café Malu.
Fotocredit:
Martin Walker©Klaus-Maria Einwanger
Déjà-vu
Der siebzehnte Fall für Bruno, Chef de police
Aus dem Englischen von Michael Windgassen
Bruno erholt sich noch von einer Schussverletzung, als ein geheimnisvoller Fund sein Interesse weckt: Bei einem verfallenen Schlösschen wird ein Grab mit drei Skeletten gefunden, offenbar aus dem 2. Weltkrieg. Ist es im idyllischen Saint-Denis zu Kriegsverbrechen gekommen? Bruno begibt sich auf Spurensuche in dunkle Zeiten, doch auch in der Gegenwart wird er dringend gebraucht: Internationale Besucher müssen mit Köstlichkeiten aus dem Périgord bewirtet werden, und die malerische Vézère schwillt zu einem reißenden Strom an, der ganz Saint-Denis in Gefahr bringt.
Martin Walker, geboren 1947 in Schottland, ist Schriftsteller, Historiker und politischer Journalist. Er lebt in Washington und im Périgord und war 25 Jahre lang bei der britischen Tageszeitung ›The Guardian‹. Heute ist er im Vorstand eines Think-Tanks für Topmanager in Washington. Seine ›Bruno‹-Romane erscheinen in 18 Sprachen.
Quelle: www.diogenes.ch

Katja Petrowskaja – „Als wäre es vorbei“
Lesung & Gespräch // druckfrisch
Moderation: Jessica Beer
28.05.2025, 19:00 Uhr, Dunklhof, Kirchengasse 16, 4400 Steyr
Fotocredit:
Katja Petrowskaja©Sasha Andrusyk
Als wäre es vorbei
Texte aus dem Krieg
Wie verändert der Krieg die Bilder? Wie verändert er das Sehen? Wie verändert er diejenigen, die ihm standhalten oder die ihm zuschauen? Mit ihren Fotokolumnen, die zwischen Februar 2022 und Herbst 2024 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienen sind, hat Katja Petrowskaja absichtslos eine Chronik des Krieges geschrieben.
Sie beginnt am Vorabend, mit einer Landschaft in Georgien, entlang der Großen Heerstraße. Tiere. Kriegsgefahr liegt in der Luft. Auf der nächsten Seite der Schrei: Mein Kiew! Die unfassbare Realität des Krieges, das Einbrechen des Ungeheuerlichen ins eigene Leben.
Der Krieg verunsichert den Blick. Man sieht Bilder lächelnder Menschen und fragt sich unwillkürlich, ob sie noch leben. Ein Mann steht in einem Loch, mitten auf einer Straße, »als probiere er den möglichen Tod an, als wäre der Tod seine neue Kleidung«. Ein bleiches, lachendes Mädchen, an eine ältere Frau geschmiegt. Aus der Geschichte hinter diesem Bild springt einen hinterrücks die Erkenntnis an, dass selbst das Unwahrscheinliche doch möglich ist – in dieser Zeit auch der Wunder.
Katja Petrowskaja, 1970 in Kiew geboren, lebt seit 1999 in Berlin. Sie studierte in Tartu Literaturwissenschaft und Slawistik und promovierte in Moskau. Von 2000 bis 2010 schrieb sie für verschiedene russisch- und deutschsprachige Medien (Neue Zürcher Zeitung, taz, Deutsche Welle, Radio Liberty). Seit 2011 ist sie Kolumnistin der Frankfurter Allgemeinen Sonntagzeitung. Ihr literarisches Debüt Vielleicht Esther (2014) wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. 2022 erschien der Essayband Das Foto schaute mich an, 2025 der Essayband Als wäre es vorbei. Texte aus dem Krieg. Sie lebt in Berlin.
Quelle: www.suhrkamp.de

Elisabeth Bronfen – „Shakespeare – und seine seriellen Motive“
Lesung & Gespräch // druckfrisch
Moderation: Robert Misik
03.06.2025, 19:30 Uhr, Buchhandlung Kurdirektion, Bahnhofstr. 6, 4820 Bad Ischl
Eine Kooperation zwischen dem Literaturschiff und der Buchhandlung Kurdirektion.
Fotocredit:
Elisabeth Bronfen©Isolde Ohlbaum
Shakespeare – und seine seriellen Motive
Eine ganz neue Art, Shakespeare zu lesen
Die bekannte Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen legt hier das definitive Buch über Shakespeare vor. Ihre lebenslange Beschäftigung mit einem der größten Autoren der Literaturgeschichte führt zu einem neuen Bild, das sein Werk anhand von Themen aufschlüsselt, die immer wiederkehren: Traumwelten, Kryptomanien, Liebesverdacht, Liebeskrieg, Tauschobjekte, Krieg als Fortsetzung der Politik, Politik als Fortsetzung des Krieges, Herrscherinnen, sprechende Körper, Männerleichen und Frauenleichen, und: die letzte Szene.
Diese Elemente werden in allen Stücken aufgesucht und als »Serie« verstanden, also als fortlaufenden Gestaltung eines Themas durch alle Werke hindurch. Damit kann Elisabeth Bronfen Verschiebungen, neue Perspektivierungen und verschiedene Lösungen zeigen, die Shakespeare in seinem gesamten Werk immer wieder »durcharbeitet«. Was denkt Shakespeare über den Krieg? Was über das Tochter-Sein? Was über das Mutter-Sein? Was über Eifersucht? Indem sie diese Motive herauslöst und die verschiedenen Stellen in den Dramen als Serie betrachtet und aufeinander bezieht, wird ein ganz neuer Shakespeare sichtbar.
Elisabeth Bronfen ist emeritierte Professorin für Anglistik an der Universität Zürich und Global Distinguished Professor an der New York University. Sie hatte zahlreiche Gastprofessuren und Fellowships in Europa und Amerika inne und kuratierte Ausstellungen u.a. in Deutschland und der Schweiz. 2017 bekam sie die Martin Warnke-Medaille der Aby-Warburg Stiftung verliehen und 2020 die Ehrendoktorwürde der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 2023 ist ihr Roman » Händler der Geheimnisse« erschienen. Elisabeth Bronfen lebt in Zürich.
Quelle: www.fischerverlage.de

Daniel Glattauer – „In einem Zug“
Lesung & Gespräch // druckfrisch
04.06.2025, 19:00 Uhr, Garten der Geheimnisse, Stroheim 13, 4074 Stroheim
(BEI SCHÖNWETTER), BEI SCHLECHTWETTER: in der Alten Tischlerei in Aschach/Donau
Fotocredit:
Daniel Glattauer©Heribert Corn
In einem Zug
Der neue große Roman von Daniel Glattauer über die Liebe und das Schreiben
Eduard Brünhofer, ehemals gefeierter Autor von Liebesromanen, sitzt im Zug von Wien nach München. Nicht unbedingt in der Absicht, sich mit der Frau frühen mittleren Alters im Abteil zu unterhalten. Schon gar nicht in der Absicht, mit ihr über seine Bücher zu sinnieren. Erst recht nicht in der Absicht, über seine Ehejahre mit Gina zu reflektieren. Aber Therapeutin Catrin Meyr, die Langzeitbeziehungen absurd findet, ist unerbittlich. Sie will mit ihm über die Liebe reden. Dabei gerät der Schriftsteller gehörig in Zugzwang.
»Was befähigt einen Autor, über die Liebe zu schreiben?«, fragt sie.
»Ihre Frage ist klüger als jede Antwort darauf«, erwidere ich.
»Danke. Probieren Sie es trotzdem.«
»[W]ir haben so viel Spaß wie 2006 bei Daniel Glattauers Riesenerfolg ›Gut gegen Nordwind‹.« Elke Heidenreich, BUNTE
»Einer der zauberhaftesten und klügsten Liebesdialoge der Gegenwartsliteratur«
DER SPIEGEL über ›Gut gegen Nordwind‹
Daniel Glattauer geboren 1960 in Wien, war zwanzig Jahre Journalist beim Standard. Mit ›Gut gegen Nordwind‹ (2006) gelang ihm der schriftstellerische Durchbruch. Es folgten weitere erfolgreiche Romane. Seine Bücher wurden in mehr als vierzig Sprachen übersetzt und verkauften sich weltweit millionenfach. Er verfasste zahlreiche Theaterstücke, die zu den meistgespielten im deutschsprachigen Raum gehören. Mit seinem Roman ›Die spürst du nicht‹ (2023) stand er wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
Quelle: www.dumont-buchverlag.de

Literatur-Picknick-Fest 2025
Sa., 14.6.2025, 15:00 – 22:00
Biohof Huber zu Gunersdorf , Wallernstraße 17, 4522 Sierning, Österreich
LiteraturPicknick-Fest2
Moderator: Ilija Trojanow
Programm:
Brita Steinwendtner über Mayröcker
José F. A. Oliver: Gedicht zu Mayröcker und andere Lyrik
Brita Steinwendtner über Krieg und Frieden
Gespräch mit den beiden Debütanten Theresia Töglhofer und Amir Gudarzi
Brita Steinwendtner über Sprache
Alois Hotschnig: Kurzgeschichte zu Demenz
Brita Steinwendtner zu „Tausend und ein Morgen“
Ilija Trojanow liest aus “Tausend und ein Morgen“
Lesungen und Gespräche
Moderation: Ilija Trojanow
14.06.2025, 14:00 Uhr Einlass – 15:00 Uhr Beginn
Biohof Huber zu Gunersdorf, Wallernstr. 17, 4522 Sierning
Fotocredit:
Ilija Trojanow©Thomas Dorn
Literatur lebt von Vielfalt und Dialog
Vielfalt: der Formen und Sprechweisen, der Haltungen und Perspektiven.
Dialog: Schon das Schreiben ist eine Wandlung vom Monolog zum Dialog, der beim Lesen und Zuhören zunehmend erweitert wird.
Daher eine Auswahl, die diesen essentiellen Qualitäten gerecht wird, mit einem Blumenstrauss an unterschiedlichen Stimmen, die aber nicht nebeneinander und nacheinander lesen, sondern sich miteinander verzahnen, sei es durch die Essays der Grande Dame der österreichischen Literaturvermittlung, Brita Steinwendtner, oder durch die Flötentöne des legendären Dietmar Wiesner, sei es durch die Querbezüge in den jeweiligen Werken, sei es durch die unterschiedlichen Formate (Lesung, Rezitation, Gespräch).
Literatur soll – an einem wunderbaren Sommernachmittag in Sierning – als ein Fenster zu den vielen Möglichkeiten menschlicher Existenz hörbar und spürbar werden!
THEMA: DIE VIELFALT DES WORTES
Idee: An einem langen Nachmittag im Hochsommer werden 6 Literaten verschiedene Formen und Genres durchspielen – von Essay über Lyrik, von Dialog zu Kurzgeschichte bis Roman. Das Bindeglied zwischen diesen Textarten wird die Musik sein, genauer gesagt die Flöte von Dietmar Wiesner.
IM DETAIL:
Die literarischen Essays von Brita Steinwendtner sind zugleich Klammer und Scharnier, um von Text zu Text fließen zu können. Die sehr vielfältige Flötenmusik von dem legendären Gründungsmitglied des Ensemble Modern, Dietmar Wiesner, wird das gesprochene Wort einerseits schweben lassen, andererseits verwurzeln. Die Musikstile werden von den Teilnehmer bestimmt.
Ilia Trojanow, geboren 1965 in Sofia, floh mit seiner Familie 1971 über Jugoslawien und Italien nach Deutschland, wo sie politisches Asyl erhielt. 1972 zog die Familie weiter nach Kenia. Unterbrochen von einem vierjährigen Deutschlandaufenthalt lebte Ilija Trojanow bis 1984 in Nairobi. Danach folgte ein Aufenthalt in Paris. Von 1984 bis 1989 studierte Trojanow Rechtswissenschaften und Ethnologie in München. Dort gründete er den Kyrill & Method Verlag und den Marino Verlag. 1998 zog Trojanow nach Mumbai, 2003 nach Kapstadt, heute lebt er, wenn er nicht reist, in Wien.
Seine bekannten Romane wie z.B. ›Der Weltensammler‹ und ›Macht und Widerstand‹ sowie seine Reisereportagen wie ›An den inneren Ufern Indiens‹ sind gefeierte Bestseller und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Zuletzt erschienen bei S. Fischer der literarisch-politische Essay ›Nach der Flucht‹ und die Romane ›Doppelte Spur‹ und ›Tausend und ein Morgen‹.
Quelle: fischerverlage.de
Das Programm konzipiert für das LITERATURPICKNICK-FEST2025 hat Ilija Trojanow.

o.heimArt-Festival-Eröffnung mit Erika Pluhar & Monika Stadler
Moderation: Petra Hartlieb
Do., 19.6.2025, 20:00 – 22:00
Gemeindesaal Ottensheim , Marktplatz 7, 4100 Ottensheim, Österreich
Tickets - Eröffnung Oheim-Festival mit Erika Pluhar & Monika Stadler
Die Kraft der Worte und Klänge: Eröffnung des o.heimArt-Festivals 2025
Es gibt Momente, die nur darauf warten, eingefangen zu werden – und der 19. Juni 2025 wird einer dieser Momente sein: Das o.heimArt-Festival öffnet zusammen mit dem Literaturschiff seine Türen in Ottensheim, und wie immer wird es ein Fest der Worte und Klänge, die sich auf unerwartete Weise miteinander verweben. Wo sonst trifft eine junge Liebesgeschichte von Erika Pluhar auf die melodische Magie der Harfe von Monika Stadler?
Die renommierte Wiener Autorin Erika Pluhar – Liedtexterin, Filmschaffende und vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin – stellt ihr neues Buch Spät aber doch vor – eine berührende Geschichte über eine späte Liebe, die Erinnerungen an eine verlorene Jugendliebe in das Jetzt holt und Fragen nach Vergänglichkeit, Neuanfang und dem Mut zur Gegenwart stellt. "Ich glaube, wir beide sind in einem Alter, in dem man nichts mehr verschieben sollte" – dieser Satz, der wie eine Quintessenz des Buches erscheint, steht sinnbildlich für die Offenheit und Sensibilität, mit der Pluhar zwischen den Zeilen erzählt.
Begleitet wird der Abend von der international renommierten Harfenistin Monika Stadler: In ihren Kompositionen vereinen sich Elemente des Jazz, der Klassik, der Weltmusik und der Improvisation zu einem Klangbild, das die Grenzen traditioneller Harfenmusik überschreitet. Ihre Musik ist wie eine poetische Reflexion – eine Klangreise, die den Zuhörenden neue Räume eröffnet und die tiefen Schichten der Seele berührt.
Das Zusammenspiel von Literatur und Musik, von Wort und Klang, von Kunstschaffenden und Publikum – all das macht das o.heimArt-Festival zu einem lebendigen Ort des Austauschs, der den Horizont für Literatur und Sprache erweitert und neue Ideen sowie Perspektiven eröffnet. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem o.heimArt-Festival und dem Literaturschiff unterstreicht die Bedeutung der Kultur als Medium der Verständigung und Inspiration. Literatur ist dabei weit mehr als nur ein Spiel mit Worten – sie fördert den Dialog und lädt uns ein, in fremde Gedanken und Erfahrungen einzutauchen. Sie zeigt uns, wie tief unsere Geschichten miteinander verknüpft sind und öffnet Türen zu Begegnungen, die weit über das Geschriebene hinausreichen.
Es ist Monika Stadlers ganz spezielle Harfe, die Erika Pluhars Texte beantwortet oder kommentiert. Die Stadler hat sich aus jeder Form des üblichen, meist untermalenden Harfenspiels gelöst, sie komponiert selbst, unter ihren Händen entwickelt dieses Instrument eine faszinierende musikalische Eigenständigkeit, und folgerichtig ist sie damit auch international bekannt geworden.
Pluhar liest aus ihren eigenen Texten – über Kultur, Politik und Leben. Es enthält Essays, Reden, Artikel, Statements aus den letzten 20 Jahren, natürlich jegliches aus ihrer eigenen Feder und klarerweise mit Beiträgen zur weiblichen Befindlichkeit auf Erden. Die beiden Künstlerinnen finden in diesem Miteinander von Sprache und Musik eine freudvolle, einander ebenbürtige Gemeinsamkeit. Und beiden ist in dieser Gemeinsamkeit das FRAU-SEIN Selbstverständnis und Thema.
Die Pluhar hat ein langes, die Stadler ein jüngeres Frauenleben hinter sich, beiden aber ist der Kampf um kreative Eigenständigkeit und der Wunsch nach weiblicher Lebensqualität quasi in die Liege gelegt worden. Und beide wurden sie, darum kämpfend, das, was sie jetzt sind.
Ermäßigungen bei Veranstaltungen des LITERATURSCHIFFS
- Mitglieder der Arbeiterkammer (*1 Ticket je AK-Karte).
- Literaturschiff Mitglieder
- Menschen mit Beeinträchtigung
- Ö1 Club Card
- OÖ Nachrichten Card
- Schüler*innen/Student*innen/Lehrlinge
Bei ermäßigten Tickets ist die Vorlage der Ermäßigungskarte zwingend erforderlich. Andernfalls muss der Differenzbetrag beim Einlass nachgezahlt werden.